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Manger c1 und Manger s1 im Test

Als aktives Lautsprecher-System, das zudem mit dem so genannten Manger Schallwandler auf ein durchaus außergewöhnliches Konzept setzt, präsentiert sich das Manger c1 sowie das Manger s1.

Ein Lautsprecher-System wie das Manger s1 oder Manger c1, dessen Prinzip der Hersteller mit dem des menschlichen Ohres vergleicht, muss doch das Interesse anspruchsvoller Musikliebhaber wecken.

Manger Audio verspricht auf Basis genau dieses Merkmals einen extrem schnellen und präzise arbeitenden Schallwandler als Basis eines aktiven Lautsprecher-Systems, der nach dem Biegewellen-Prinzip und somit wie ein umgekehrtes Ohr arbeitet und als so genannter Breitband-Schallwandler Musik und andere Schallereignisse verzögerungsfrei wiedergeben soll.

Akkurate Wiedergabe – Viele Wege führen ans Ziel

In der Welt der HiFi gilt eigentlich nur ein oberstes Ziel: eine möglichst akkurate Wiedergabe von Musik, die dem realen Erlebnis im Konzertsaal zumindest weitestgehend entspricht. Die Ansichten darüber, wie dieses Ziel zu erreichen ist, die sind zumeist recht unterschiedlich, manchmal auch komplett gegensätzlich, sodass es mannigfaltige Ansätze und Konzepte gibt, die aber allesamt ihre Berechtigung haben. Denn es gibt in Wahrheit keine einzige Lösung, die völlig falsch oder absolut richtig ist. Schließlich empfindet jeder Musik und die Art und Weise, wie diese reproduziert wird, völlig unterschiedlich. Insofern sollte jede neue Idee, jede kreative Lösung als eine Bereicherung angesehen, durchaus kontrovers betrachtet, aber niemals grundsätzlich verteufelt werden.

Der Manger Schallwandler

Keineswegs neu ist das Prinzip, das den Lautsprecher-Systemen des deutschen Unternehmens Manger Audio zugrunde liegt. Dennoch ist es nicht minder interessant, denn eins ist sehr wohl vergleichsweise neu, und zwar der Umstand, dass der so genannte Manger Schallwandler nicht nur separat angeboten wird, sondern von dem fränkischen Unternehmen als Basis in aktiven Lautsprecher-Systemen eigener Fertigung angeboten wird.

Ein wenig Geschichte…

Josef W. Manger, dieser Name ist in einschlägigen Kreisen seit Jahr und Tag bekannt. Er ist, im positivsten Sinne, einer dieser Querdenker, die die Branche durch ihre Ideen und neuen Konzepte beleben und für frische Impulse sorgen. Über 30 Jahre feilte er an seiner Vorstellung eines so genannten Biegewellen-Wandlers, der sozusagen als Gegenkonzept zu herkömmlichen Lautsprecher-Systemen entwickelt wurde. Aus Sicht von Josef W. Manger weisen so genannte Kolben-Lautsprecher einige gravierende Nachteilen auf. So speichern sie nach Ansicht des Entwicklers in ihrer Aufhängung als auch den Membranen Energie, was zu klar wahrnehmbaren Einschwinggeräuschen führe. Diese wiederum würden das Gehör negativ beeinflussen, zumal in einem typischen Lautsprecher-System jeweils mehrere Treiber zum Einsatz kommen – Hochtöner, Mittel- und Tieftöner – und jeder mit zeitlich versetzten Auslenkungen und Einschwingfehlern behaftet sei.

Im Gegensatz dazu setzt Manger Audio auf einen einzigen Treiber, einen so genannten Biegewellen-Wandler, der als Breitband-Treiber einen immens großen Frequenzbereich abdeckt und somit als punktförmige Klangquelle fungiert. Damit soll zunächst ein ideales Rundstrahl-Verhalten erzielt werden. Darüber hinaus soll hier eine enorm schnelle Anstiegszeit erreicht werden, sodass Schallereignisse ohne Verzögerung wiedergegeben werden können.

Vorbild für die Wirkweise seines Schallwandlers war für Josef W. Manger die Natur, und zwar ganz banal die Wellenbildung von Wasser, in das man einen Stein wirft. Basis des Schallwandlers ist eine biegeweiche Plattenmembran, deren Steifigkeit von Innen nach Außen hin zunimmt. Wird diese in einem Aluminium-Korb aufgehängtePlattenmembran nun, wie im konkreten Fall, durch zwei stromdurchflossene Schwingspulen angeregt, so werden hohe Frequenzen direkt im inneren Bereich der Membran abgebildet, und laufen schnell aus. Tiefe Frequenzen, und somit lange Wellen, setzen sich hingegen konzentrisch bis an den Rand zum so genannten Sterndämpfer fort. Durch diesen Sterndämpfer werden sie nach Angaben des Herstellers absorbiert, sodass sich keine klangschädigenden Reflexionen am Rand entwickeln können. Damit entspricht dieser Schallwandler übrigens weitestgehend der Basilarmembran in unserem Ohr, hat also durchaus einen weiteren unmittelbaren Bezug zur Natur.

Enormer Frequenzbereich

Durch eine aktive Membranfläche mit einem Durchmesser von immerhin 19 cm lässt sich ein Frequenzbereich von 80 bis 35.000 Hz abbilden, und zwar im Prinzip als eine dem Ideal entsprechende, punktförmige Schallquelle.

Wie bereits erwähnt, setzt Josef W. Manger bei diesem Schallwandler auf zwei Schwingspulen, die mechanisch in Serie, und elektrisch parallel geschalten sind. Zudem kommen hier als Antrieb insgesamt 15 Neodymmagnete zum Einsatz, die ein besonders starkes Magnet-Feld von beachtlichen 1,32 Tesla ergeben. So soll sichergestellt sein, dass die für den Tieftonbereich wesentliche große Auslenkung erzielt wird, gleichzeitig aber das Gewicht auf ein absolutes Minimum reduziert, und somit eine besonders schnelle Bewegung erreicht werden kann. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass der Manger Schallwandler einen sehr hohen Wirkungsgrad von 91 dB aufweist und eine Anstiegszeit von lediglich 13 µs erlaubt.

Wir bitten um Nachsicht, dass wir das Funktionsprinzip des so genannten Manger Schallwandlers hier nur sehr oberflächlich wiedergeben können. Allein die theoretischen Grundlagen zu diesem, wie bereits erwähnt, von Josef W. Manger immerhin über 30 Jahre entwickelten Treibers füllen ganze Studien und überaus spannende Abhandlungen, die jedoch allesamt auf der Webseite des Herstellers bereit stehen und somit allen Interessenten ausdrücklich zur intensiven Lektüre empfohlen sind.

Von der Theorie zur Praxis…

Lange Zeit begnügte sich das deutsche Unternehmen Manger Audio unter der Leitung von Josef W. Manger damit, allein den akribisch stets weiterentwickelten Schallwandler anzubieten. Somit bediente man über Jahre hinweg eine durchaus florierende Szene an Selbstbau-Enthusiasten, wobei man – dies muss man ganz nüchtern festhalten – durchaus mitverantwortlich dafür war, dass das volle Potential des Wandlers mitunter nicht richtig verstanden bzw. genutzt wurde.

Denn leider hat selbst ein derart ausgeklügeltes System wie der Manger Schallwandler natürlich nicht nur Vorteile, sondern auch den ein oder anderen Nachteil. Daher gilt es, diesen durch entsprechende Konzepte zu begegnen und somit ein möglichst perfektes Gesamt-System zu schaffen.

Und der wohl beste Weg, die Vorzüge eines Schallwandlers perfekt auszunutzen, stellen aktive Lautsprecher-Systeme dar. Denn hierbei hat es der Hersteller wirklich komplett selbst in der Hand, das angestrebte Optimum zu erzielen.

Genau diesen Weg schlug das deutsche Unternehmen aus Mellrichstadt, nunmehr bereits unter der Leitung von Daniela Manger, im Jahr 2009 ein.

In diesem Jahr präsentierte Manger Audio erstmals das als Studio-Monitor bezeichne System Manger c1, ein aktives Lautsprecher-System, dessen Basis natürlich der Manger Schallwandler darstellte, dessen Vorzüge aber mit einem klassischen Treiber im Tieftonbereich kombinierte und somit eine Lösung schuf, die – und da greifen wir gerne unserem Fazit vorweg – völlig zu Recht unter anderem als einer der besten Studio-Monitor der Welt bezeichnet wurde.

Manger c1 Reference Studio Monitor

Mit dem Lautsprecher-System Manger c1 adressiert das deutsche Unternehmen, wie bereits aus dessen Beinamen ersichtlich ist, in erster Linie professionelle Anwender im Studio-Umfeld. Für uns stellt sich in diesem Zusammenhang jedoch immer die Frage, worin der Unterschied zwischen einem erstklassigen Referenz-System für die Musik-Produktion und einem „typischen“ HiFi-System besteht, das ja ebenfalls die Aufgabe einer möglichst akkuraten Musikwiedergabe zu erfüllen hat. Aus unserer Sicht spricht also rein gar nichts dagegen, den Manger c1 auch im Wohnzimmer einzusetzen.

Zumal man es hier durchaus mit einem sehr ansehnlichen, geradezu schicken System zu tun hat, das sich keinesfalls hinter seinen Kollegen aus dem „HiFi-Lager“ verstecken muss. Allerdings sehen sich offensichtlich viele HiFi-Freunde durch ein „Komplett-System“, und nichts anderes ist ein aktives Lautsprecher-System wie der Manger c1 ja auch nicht, in ihren Möglichkeiten beschränkt, jede Komponente einer HiFi-Kette selbst auswählen zu können. Dies dürfte vielfach der eigentliche Grund für die teils recht geringe Akzeptanz aktiver Lautsprecher-Systeme insgesamt sein.

Geht es jedoch tatsächlich um das große Ziel, eine möglichst authentische Musikwiedergabe auch im eigenen Hörraum zu erzielen, so sollte man sich durchaus mit dem Gedanken anfreunden, etwas „Kontrolle“ aus der Hand zu geben, und eben nicht jedes Detail eines HiFi-Systems selbst optimieren zu müssen.

Bei einem aktiven Lautsprecher-System übernimmt der Hersteller diese überaus diffizile Aufgabe. Und Hersteller wie Manger Audio wissen sehr genau, wie sie die Vorzüge ihrer Wandler perfekt zur Geltung bringen. Zudem sei angeführt, dass Manger Audio im konkreten Fall mehr als ausreichend Möglichkeiten vorsieht, um in das Geschehen aktiv eingreifen und das System perfekt an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können.

Der Manger c1 präsentiert sich als Zweiwege-System, was zunächst wohl aus dem bislang gesagten wie ein Widerspruch ergeben mag. Doch das ist keineswegs der Fall. Während der ausführlich beschriebene Manger Schallwandler auch hier für höchste Präzession sorgt, kommt zusätzlich ein zweites Chassis in Form eines klassischen Lautsprechers mit 200 mm Membran in Glasfaser-Polyester Sandwich Konstruktion und einem Spulendurchmesser von beachtlichen 38 mm zum Einsatz.

Der Manger Schallwandler deckt somit den Frequenzbereich zwischen 80 und 40.000 Hz ab, wird aber im unteren Frequenzbereich ab einer Übergangsfrequenz von 330 Hz durch den Tiefton-Treiber unterstützt, sodass sich auch sehr hohe Schalldrücke von – zumindest kurzzeitig – 110 dB erzielen lassen. Insgesamt deckt das Lautsprecher-System von Manger Audio damit einen Frequenzbereich zwischen 30 und 40.000 Hz ab.

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei diesem Lautsprecher um ein aktives System. Die Verstärker sind somit direkt in das Lautsprecher-System integriert und bringen eine durchaus beachtliche Leistung auf. So wird etwa allein der Manger Schallwandler mit einer Impedanz von 8 Ohm mit stolzen 180 Watt befeuert. Eine weitere Leistungsendstufe bedient den Tiefton-Treiber bei einer Impedanz von ebenfalls 8 Ohm mit 250 Watt.

Dieser geballten Energie muss natürlich mit entsprechenden Maßnahmen beim Gehäuse begegnet werden, um störende Resonanzen zu unterbinden. Manger Audio setzt daher auf einen Korpus aus hochverdichteter Holzfaserplatten. Die Kraft des Tieftontreiber wird mit einem zusätzlichen geschlossenen Gehäuse gebändigt.

Der Manger c1 bringt es mit Abmessungen von 495 x 270 x 424 mm immerhin auf ein beachtliches Gewicht von 30 kg.

Die Frontseite des Lautsprecher-Systems präsentiert sich recht nüchtern, hier sticht natürlich vor allem der Manger Schallwandler mit dem geradezu typischen Sterndämpfer hervor. Sowohl dieser Schallwandler als auch der Tiefton-Treiber sind vorbildlich und makellos, bündig in das Gehäuse eingelassen. Lediglich eine LED findet sich noch an der Front, deren Aufgabe es ist, etwaige Übersteuerungen, also das Limit des Systems zu visualisieren. Unter normalen Umständen wird man diese LED allerdings lediglich in Grün leuchtend sehen, denn das System tatsächlich an seine Grenzen zu führen und somit die Anzeige in Rot zu verwandeln, gelang zumindest Rahmen unseres Tests nicht.

Während also die Front des Lautsprecher-Systems sehr aufgeräumt wirkt, so bietet die Rückseite etliche Optionen, die Darbietung des Manger c1 den individuellen Bedürfnissen bzw. den räumlichen Gegebenheiten anzupassen. Hier kann und will das Lautsprecher-System seine eigentliche Bestimmung als Monitor im Studioumfeld nicht verbergen.

Auf einem ebenfalls absolut ohne Fehl und Tadel produzierten Panel aus Metall finden sich somit zahllose Kontrollschalter. Hier lässt sich etwa die Eingangsempfindlichkeit bestimmen, kann ein Hoch- als auch Tiefpassfilter aktiviert werden, steht ein so genannter Nearfield-/Cinema Screen Correction Schalter in Form eines Glockenfilters zur Verfügung und vieles, vieles mehr. Zuguterletzt findet man hier natürlich auch den Stromanschluss sowie eine Eingangsbuchse, die als XLR-Anschluss ausgeführt ist.

Der Vollständigkeit wegen sei an dieser Stelle erwähnt, dass man so etwas wie einen Lautstärke-Regler beim Manger c1 natürlich vergeblich sucht. Diese Aufgabe übernimmt eine passende Vorstufe.

Manger s1 Reference Active System

Der jüngste Streich des deutschen Unternehmens Manger Audio ist das Manger s1 und somit im Prinzip nichts anderes als die konsequente Fortsetzung des mit dem Manger c1 eingeschlagenen Wegs.

Hierbei handelt es sich um ein „ausgewachsenes“ Stand-Lautsprechersystem, natürlich ebenfalls aktiv und mit dem Manger Schallwandler als markantes und essentielles Ausstattungsmerkmal.

Das Lautsprecher-System Manger s1 entspricht sowohl bei der Bestückung der Treiber als auch den Endstufen 1:1 dem eben beschriebenen Manger c1. Allerdings präsentiert sich diese Lösung natürlich mit „erwachseneren“ Abmessungen von 1.139 x 270 x 214 mm. Dies schlägt sich selbstverständlich unmittelbar auch auf das Gewicht des Lautsprechers nieder. Könnte man den kompakteren Manger c1 eventuell noch halbwegs unbeschadet allein transportieren, so dürfte der gleiche Versuch beim Manger s1 zumindest mit einem veritablen Bandscheiben-Vorfall enden. Dieses Lautsprecher-System bringt es auf beachtliche 48 kg pro Stück!

In diesem Fall platzierte der Hersteller das rückwärtige Bedien- und Anschlusspanel natürlich im unteren Teil des Lautsprecher-Systems. Die Eingriffsmöglichkeiten sind natürlich, wie bereits beschrieben, absolut identisch mit dem zuvor beschrieben System.

Bei beiden Lösungen geht der Hersteller übrigens kaum auf die Beschaffenheit der eingesetzten Endstufen ein. Alle Feinheiten, die also normalerweise HiFi-Freunde bei einer Leistungsendstufe faszinieren, bleiben in diesem Fall also eher im Verborgenen. Fest steht nur, dass ein Blick ins Innere verrät, dass hier, wie nicht anders zu erwarten war, feinste Elektronik in hochwertiger SMD-Bauweise zum Einsatz kommt. Und wenn das Ergebnis stimmt, was kümmern uns Details…

Aus der Praxis…

Zu welch beeindruckender Leistung die aktiven Lautsprecher-Systeme aus dem Hause Manger Audio fähig sind, lässt sich erfreulicherweise auch hierzulande unmittelbar erleben, nachdem der Wiener Fachhändler allegro HiFi die Betreuung der Produkte übernommen hat.

So lud uns Geschäftsführer Bernhard Mesicek gleich zweimal zu einem „Lokalaugenschein“ in seine allegro Music & Wine Lounge. Während beim ersten Besuch das kompaktere System Manger c1 im Mittelpunkt des Interesses stand, spielten bei unserem zweiten Termin die Manger s1 auf, sodass sich ein hervorragender Vergleich beider Lösungen ergab.

Bernhard Mesicek vertritt eine aus unserer Sicht überaus sympathische „Doppel-Strategie“. So ist er ein durchaus glühender Verfechter moderner Streaming-Systeme, wobei es ihm vor allem Lösungen aus dem Hause Micromega angetan haben, die er über Apple AirPlay mit einem Notebook, vollgefüllt mit Audio-Daten in nicht verlustbehaftet komprimierten Formaten bespielt. 

Dies bot uns natürlich auf idealste Art und Weise den Test mit Hilfe unserer eigenen Playlist mit ausgewählten, durchaus sehr anspruchsvollen und fordernden Titeln durchzuführen.

Wer jedoch das Geschäftslokal in der Siebensterngasse im 7. Bezirk in Wien betritt, wird unweigerlich ein prall mit Schallplatten gefülltes Regal bemerken, aus dem Bernhard Mesicek ein Schätzchen nach dem anderen hervorkramt, fix auf ein erstklassiges Laufwerk verfrachtet und mit sicherer Hand die Nadel des Tonabnehmers in die Rille gleiten lässt.

Unser Tipp für all jene, die sich vor Ort von den Vorzügen dieser Lautsprecher-Systeme überzeugen wollen: Nehmen Sie sich also wirklich ausreichend Zeit, es lohnt sich!

In jedem Fall hatten wir ausreichend Material, sei es nun vom Notebook, vom iPhone oder aus dem gut bestückten Regal, um sowohl die kompakte als auch „ausgewachsene“ Variante der Lautsprecher-System von Manger ausgiebigst zu hören.

Dabei wurde sofort klar, was Manger Audio unter dem Begriff Präzision versteht. Es ist schier beeindruckend, wie akkurat, wie geradezu auf den Punkt Musik von diesen Lautsprecher-Systemen in den Raum gestellt wird. Dabei fächern die Systeme die Musiker und Interpreten geradezu im Raum auf, verteilen sie quasi auf einer virtuellen Bühne, sodass eine immens tiefe und breite Abbildung entsteht, die erst den Raum für eine sehr detailreiche Wiedergabe schafft, ohne den Zuhörer zu überfordern.

Besonders beeindruckt hat uns dabei, dass die Lautsprecher-Systeme überaus neutral zur Sache gehen, dabei aber dennoch nicht zu einer übertriebenen kühlen Analytik neigen. Es gelingt ihnen also perfekt, auf dem schmalen Grat zwischen einer überaus präzisen Wiedergabe und übertriebener Schönfärberei zu wandeln.

Dadurch gerät selbst der ein oder andere Fehltritt eines Tontechnikers oder Mastering-Ingenieurs nicht zur Qual, von denen es ja durchaus in jeder Sammlung einige Beispiele gibt, und die auf allzu gnadenlosen HiFi-Systemen schlicht keinen Spass mehr erlauben. Allerdings verbergen sie etwaige Fauxpas auch nicht, sondern zeigen diese durchaus markant auf.

Ebenso neigen beide Systeme aus dem Hause Manga Audio unserer Einschätzung nach nicht dazu, vorgeschaltenen Komponenten ihren Stempel, ihren Charakter aufzuzwingen, sondern bringen vielmehr deren Vorzüge und „Eigenheiten“ durchaus zur Geltung. Es lohnt also auch bei einem derartigen aktiven Lautsprechersystem auf alle Details einer Kette zu achten, um in Summe das gewünschte tadellose Ergebnis zu erzielen.

Sowohl der Manger c1 als auch die Manger s1 erwiesen sich als überaus vielseitige Systeme, die in den verschiedensten Musik-Genres durchaus bewandert und jederzeit sattelfest waren.

So meisterten sie den von den Testern mit Aufnahmen aus Pop, Rock, Jazz, Klassik, Singer/Songwriter bis hin zu schwersten Metal-Klängen gesteckten Parcours stets mit Bravour und Souveränität. Und wie bereits erwähnt, selbst finnischer Metall war nicht dazu in der Lage, die grün erstrahlende Status-LED rot zu färben, das System also an seine Grenzen zu führen.

Insofern würde es uns abschließend überaus schwer fallen, vor die Wahl gestellt, einem der beiden Systeme den Vorzug zu geben.

Manger Audio präsentiert mit diesem beiden Systemen unserer Einschätzung nach in jeder Beziehung ebenbürtige Geschwister, sodass wohl in erster Linie persönliche Faktoren als Grundlage für die Entscheidung zwischen der kompakteren Version Manger c1 und dem Standlautsprecher-System Manger s1 ausschlaggebend sein dürften.

Fakt ist, dass die kompaktere Ausführung schon allein auf Grund des nicht vernachlässigbaren Gewichts eine solide Grundlage benötigt, die Manger Audio selbst etwa in Form des passenden Standfuss Manger c1 stand oder dem höhenverstellbaren Manger c1 lift anbietet. Da dieser dann bereits mit zumindest € 1.700,- bzw. € 3.360,- pro Paar zu Buche schlägt, ist der Vorteil des mit € 9.680,- etwas geringeren Preises der Manger c1 gegenüber dem empfohlenen Verkaufspreises von € 13.200,- pro Paar für die Manger s1 natürlich fast nicht mehr gegeben. Und auch der Platzbedarf ist somit in etwa gleich, sodass auch dieses Argument als Entscheidungshilfe wegfällt.

Abschließend sei erwähnt, dass Manger Audio die Lösungen Manger c1 und Manger s1 nicht nur in zwei Holz-Finish-Varianten, sondern ebenso in den Ausführungen Seidenmatt und Hochglanz in allen erdenklichen RAL-Farben anbietet, sodass der Kunde sein Lautsprecher-System perfekt dem Wohnraum anpassen kann.

Fazit

Egal ob man sich also für das Manger s1 oder das Manger c1 entscheidet, in jedem Fall erhält man ein Lautsprecher-System, dass den Begriff Präzision neu definiert. Die Lautsprecher-Systeme des deutschen Herstellers breiten alle Details einer Aufnahme breit aufgefächert vor dem Zuhörer aus, ohne dabei jedoch übertrieben analytisch und somit gnadenlos vorzugehen und damit den Spass, den Musikgenuss zu verleiden.

Bedenkt man zudem, dass man hier eben nicht nur allein ein Lautsprecher-System, sondern gleichzeitig eine perfekt auf dessen Charakteristik abgestimmte Endstufe erhält und somit lediglich eine Quelle sowie eine Vorstufe benötigt, erscheint uns der Preis bei dem gebotenen Qualitätsniveau als überaus attraktiv.

Da muss man schon mitunter deutlich tiefer in die Tasche greifen, um mit konventionellen Mitteln eine ähnlich authentische, gleichzeitig mitreissende Wiedergabe zu erzielen. Sowohl die Manger s1 als auch die Manger c1 tragen also völlig zu Recht die Bezeichnung Referenz in ihren Beinamen.

Wir meinen

Manger Audio definiert mit den aktiven Lautsprecher-Systemen Manger c1 und Manger s1 den Begriff Präzision neu. Die Systeme spielen sprichwörtlich auf den Punkt genau und zaubern ein immens detailreiches, stets dynamisches Klangbild in den Raum. In Anbetracht dessen, dass man hier eben nicht nur ein Lautsprecher-System, sondern gleich eine perfekt darauf abgestimmte Endstufe erhält, muss man sowohl die Manger c1 als auch die Manger s1 als audiophile Schnäppchen bezeichnen.

ProduktManger c1
Manger s1
PreisManger c1 € 9.680,-
Manger s1 € 13.200,-
MarkeManger Audio
HerstellerManger Audio
VertriebManger Audio
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sempre audio Award Exzellent

Die Lautsprecher-Systeme Manger c1 und Manger s1 des deutschen Herstellers Manger Audio breiten alle Details einer Aufnahme breit aufgefächert vor dem Zuhörer aus, packen mit einer herausragenden Abbildung und einer beeindruckenden Dynamik. Lautsprecher-Systeme auf absoluten Referenz-Niveau.


Positiv

  • einzigartiger Wandler
  • herausragender Klang
  • packende Dynamik
  • edles, zeitloses Design
  • attraktiver Preis

Negativ

  • Standfuss des Manger c1 etwas kostspielig

WERTUNG

KLANG
DESIGN
BEDIENUNG
PREIS/LEISTUNG

EXZELLENT

Egal ob man sich also für das Manger s1 oder das Manger c1 entscheidet, in jedem Fall erhält man ein Lautsprecher-System, dass den Begriff Präzision neu definiert.

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Michael Holzinger

Michael Holzinger, Gründer und Chefredakteur von sempre-audio.at | Der HiFi Blog - Das HiFi Magazin und HiFi BLOG, ist seit Jahrzehnten als Journalist in den Bereichen IT, Fotografie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik tätig. Mit HiFi.Luxury begründete er zudem eine weitere Plattformen, die für modernen, exquisiten Lebensstil steht.

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