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Spotify – Vom Startup zum Weltmarktführer beim Streaming

Spotify hat Musik-Streaming revolutioniert. Mit Playlists, Personalisierung und grenzenlosem Zugriff auf Millionen Songs wurde der schwedische Dienst zum weltweiten Marktführer – doch wie kam es dazu?

In aller Kürze
  • Spotify ist ein Musik-Streaming-Dienst, mit dem Musik-Liebhaber Millionen von Songs, Podcasts und Hörbüchern über das Internet hören können. Die Plattform bietet sowohl eine kostenlose Version mit Werbung als auch ein kostenpflichtiges Premium-Abonnement ohne Unterbrechungen und mit zusätzlichen Funktionen.

Musik-Streaming ist heute Alltag – doch vor nicht allzu langer Zeit war es ein kleines digitales Abenteuer. CDs, Downloads und MP3-Player bestimmten das Bild, bis etwa Spotify mit einem einfachen, aber revolutionären Konzept auf den Markt kam: Musik überall und jederzeit, legal und bequem – und für viele sogar kostenlos. Seitdem hat sich der Dienst nicht nur zum Marktführer entwickelt, sondern auch die Art verändert, wie wir Musik entdecken, konsumieren und verstehen. 

In dieser Reportage werfen wir einen Blick auf die Ursprünge von Spotify, die Entwicklung seiner Eigentümerstruktur, seine heutigen Angebote – und auf das, was ihn von anderen Diensten wie etwa TIDAL unterscheidet.

Was ist Spotify?

Spotify ist ein digitaler Musik-Streamingdienst, der es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, Millionen von Songs, Podcasts und Hörbüchern online zu hören – entweder kostenlos mit Werbung oder gegen Bezahlung werbefrei.

Gegründet wurde Spotify 2006 in Stockholm von Daniel Ek und Martin Lorentzon. Die Vision: Musik nicht mehr besitzen zu müssen, sondern jederzeit und überall auf sie zugreifen zu können – legal und einfach.

Der offizielle Start erfolgte 2008 in einigen europäischen Ländern. Bereits das kostenlose Modell mit Werbeeinblendungen war eine Innovation, die in Kombination mit einer durchdachten Benutzeroberfläche und schnellen Ladezeiten neue Maßstäbe setzte. Besonders beliebt wurden die kuratierten und algorithmischen Playlists, mit denen Spotify Hörer individuell ansprach – eine Form von personalisierter Musikempfehlung, die heute Standard geworden ist.

Eigentümerstruktur und Entwicklung

Spotify begann als unabhängiges Startup, wurde aber rasch zum Liebling von Investoren. Große Kapitalgeber wie Northzone, Accel Partners und später auch Goldman Sachs investierten früh in das Projekt. Im Jahr 2018 ging Spotify an die Börse – jedoch auf ungewöhnliche Weise: per Direktplatzierung an der New Yorker Börse (NYSE), ohne klassischen Börsengang. Die Gründer behielten bis dahin eine starke Kontrolle über das Unternehmen, auch wenn sich die Eigentümerstruktur durch Aktienhandel seitdem zunehmend fragmentiert hat.

Größere Anteile hielten zeitweise auch Tech-Giganten wie Tencent oder Musiklabels wie Universal, Sony und Warner. Diese hatten im Rahmen von Lizenzvereinbarungen Unternehmensanteile erhalten, die sie später teilweise veräußerten. Daniel Ek selbst blieb eine konstante Größe im Management und ist bis heute CEO. Spotify ist heute ein börsennotiertes Unternehmen mit einer globalen Aktionärsstruktur, das jedoch seine schwedischen Wurzeln nie ganz abgelegt hat.

Foto © Spotify AB | Spotify – Vom Startup zum Weltmarktführer beim Streaming
Foto © Spotify AB | Spotify – Vom Startup zum Weltmarktführer beim Streaming

Angebote und Funktionen von Spotify

Spotify bietet zwei zentrale Nutzungsmöglichkeiten, wobei man als einer der wenigen Anbieter am Markt seit langem auch viel Wert auf ein kostenfreies Abonnement legt, hier allerdings auf eine Finanzierung auf Werbung setzt.

Spotify Free nennt sich dieses kostenlose Angebot mit Werbeunterbrechungen, eingeschränkten Skip-Funktionen und reduzierter Audioqualität.

Spotify Premium hingegen ist kostenpflichtig und damit ohne Werbung, es bietet einen Offline-Modus, unbegrenzten Skips und höherer Klangqualität, wobei man nach wie vor auf Audio-Daten mit einer Datenrate von 320 kbps in Ogg Vorbis setzt.

Darüber hinaus gibt es Familien-, Studenten- und Duo-Abos mit Preisnachlässen. Seit einigen Jahren investiert Spotify massiv in Podcasts und hat sich Rechte an Formaten von bekannten Persönlichkeiten gesichert, wobei man damit auch durchaus für Kontroversen sorgte, was dem Unternehmen aber letztlich nicht schadete, wohl eher für Aufsehen und damit unterm Strich einen großen Werbeeffekt bescherte. Unbedingt erwähnt werden muss zudem, dass auch Hörbücher inzwischen in vielen Märkten Teil des Angebots sind, und zwar überaus erfolgreich.

Ein Alleinstellungsmerkmal sind die personalisierten Playlists wie „Discover Weekly“, „Dein Mix der Woche“ oder „Release Radar“, die wöchentlich aktualisiert werden. Spotify nutzt maschinelles Lernen und Nutzerdaten, um immer passenderen Musik-Content zu liefern – ein Feature, das zur hohen Nutzerbindung beiträgt.

Technik, Integration und Bedienung

Spotify ist auf nahezu allen Geräten verfügbar: Smartphones, Tablets, Smart-TVs, Spielkonsolen, Lautsprechern, Desktop-PCs und im Auto. Die App ist intuitiv gestaltet, flüssig bedienbar und weltweit ein Maßstab für User Experience im Streaming-Bereich. Mit Funktionen wie Spotify Connect kann Musik nahtlos zwischen verschiedenen Geräten übertragen werden. Ein Angebot, das zwar inzwischen auch von TIDAL über TIDAL Connect und in Bälde auch von Qobuz über Qobuz Connect geboten wird, Spotify Connect ist aber ganz klar nach wie vor die dominierende Schnittstelle dieser Art am Markt.

Die Plattform lässt sich zudem in zahlreiche externe Systeme integrieren – von Alexa über Google Home bis Apple CarPlay und Sonos. Auch externe Entwickler können Spotify-Funktionen per API einbinden, was das Ökosystem weiter stärkt.

Wie unterscheidet sich Spotify von TIDAL, Qobuz, Amazon Music Unlimited und Apple Music?

Während Spotify auf Reichweite, Personalisierung und Vielfalt setzt, positioniert sich TIDAL als Premium-Dienst mit Fokus auf hochwertiger Klangqualität, exklusiven Inhalten und künstlernaher Vergütung. TIDAL bietet „echtes“ HiFi mit Streaming in Hi-res Audio im Format FLAC, gleiches gilt für Qobuz, auch hier steht nach Angaben des Anbieters Musik in hoher Qualität im Fokus, aber auch für Amazon Music Unlimited und Apple Music können hier Spotify klar überflügeln, da das Unternehmen bislang, wie schon beschrieben, allein auf komprimierte Formate setzt. Ein HiFi-Modell ist zwar längst angekündigt, lässt aber seit Jahr und Tag auf sich warten.

Kritik an der Künstlervergütung und der Haltung von Spotify

Trotz seines Erfolgs als global führender Streaming-Dienst steht Spotify immer wieder in der Kritik – insbesondere, wenn es um die Vergütung von Künstlerinnen und Künstler und die Haltung des Unternehmens gegenüber Kreativen geht. Im Zentrum dieser Diskussionen steht regelmäßig CEO Daniel Ek, der mit manchen Äußerungen für Unmut gesorgt hat.

Ein Hauptkritikpunkt: Die Auszahlungen an Musikerinnen und Produzentinnen gelten als niedrig. Spotify zahlt im sogenannten Pro-Rata-Modell: Die Einnahmen aus Abos und Werbung werden in einen Topf geworfen und dann anteilig nach der Gesamtzahl aller Streams aufgeteilt. Wer viele Streams generiert, bekommt mehr – kleine Künstlerinnen erhalten oft nur Bruchteile eines Cents pro Stream. Für viele Musikerinnen, vor allem aus der unabhängigen Szene, sind diese Einnahmen kaum existenzsichernd. Noch dazu gehen Teile der Einnahmen an Labels, Verlage und Plattformgebühren, sodass bei den Künstler*innen am Ende oft nur ein kleiner Teil ankommt.

Daniel Ek verteidigte dieses Modell in der Vergangenheit mehrfach – mit Aussagen, die für großen Ärger sorgten. So erklärte er 2020 in einem Interview sinngemäß, Musikerinnen und Musiker könnten sich „nicht mehr darauf verlassen, alle drei bis vier Jahre ein Album zu veröffentlichen“ und müssten heute kontinuierlich Inhalte liefern, um relevant und wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Viele Künstlerinnen und Künstler empfanden diese Aussage als Verkennung kreativer Prozesse und als Versuch, künstlerisches Schaffen einer „Content-Logik“ zu unterwerfen.

Kritiker werfen Spotify vor, Musik nicht als Kunst, sondern als konsumierbaren Dauerstrom zu betrachten. Der Fokus auf algorithmische Empfehlungen, endlose Playlists und massenkompatible Inhalte schaffe ein Umfeld, in dem kurzfristige Aufmerksamkeit mehr zähle als langfristige Qualität. Auch der massive Ausbau des Podcast-Segments und Investitionen in andere Audioformate lassen manche Musikerinnen und Musiker befürchten, dass ihre Kunst auf der Plattform an Bedeutung verliert.

Zwar arbeitet Spotify inzwischen an alternativen Auszahlungsmodellen, etwa „User-Centric Payment Systems“, doch diese sind noch nicht flächendeckend umgesetzt. Die Kritik bleibt: Für viele Kreative ist Spotify ein unverzichtbarer Vertriebskanal – aber keiner, der ihnen die Wertschätzung entgegenbringt, die sie sich wünschen.

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Fazit – Für wen eignet sich Spotify?

Spotify ist der perfekte Einstieg in die Welt des Musik-Streamings. Die Plattform bietet ein riesiges Repertoire, eine durchdachte Benutzeroberfläche und clevere Algorithmen zur Musikentdeckung. Wer unkompliziert und günstig Zugriff auf Millionen Songs haben will, wird hier fündig – mit oder ohne Abo. Anspruchsvolle Hörerinnen und Hörer, die auf verlustfreie Klangqualität setzen oder gezielt Künstler unterstützen möchten, finden bei Alternativen wie TIDAL oder Qobuz möglicherweise die besseren Angebote. Doch als universelle Plattform, die Musik, Podcasts und Hörbücher unter einem Dach vereint, bleibt Spotify unangefochten die erste Adresse im globalen Streaming-Geschäft.

ThemaSpotify – Vom Startup zum Weltmarktführer beim Streaming
Spotify AB
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HerstellerSpotify AB
VertriebSpotify AB
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Michael Holzinger

Michael Holzinger, Gründer und Chefredakteur von sempre-audio.at | Der HiFi Blog - Das HiFi Magazin und HiFi BLOG, ist seit Jahrzehnten als Journalist in den Bereichen IT, Fotografie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik tätig. Mit HiFi.Luxury begründete er zudem eine weitere Plattformen, die für modernen, exquisiten Lebensstil steht.

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