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Von Apple iTunes zu Apple Music – Der digitale Wandel

Wenn es darum geht, auf welche Art und Weise heutzutage Musik überwiegend konsumiert wird, und zwar immer und überall, und zwar in Form von Streaming, so kommt man nicht umhin festzuhalten, dass der US-amerikanische IT-Konzern Apple Corporation diese Entwicklung maßgeblich voran getrieben hat. Dabei begann alles mit einem Programm zur Musik-Wiedergabe.

In aller Kürze
  • Von Apple iTunes bis zum modernen Streaming-Giganten: Apple Music hat sich in zwei Jahrzehnten radikal gewandelt. Ein Blick auf Technologie, Angebot und den aktuellen Stand der Plattform.

Apple Music ist heute eine der wichtigsten Musik Streaming-Plattformen weltweit. Doch die Wurzeln reichen zurück bis ins Jahr 2001, als Apple mit Appple iTunes den digitalen Musikvertrieb revolutionierte. Die Entwicklung von der Download-basierten Musikbibliothek hin zur Streaming-Cloud ist eine Geschichte technologischen Wandels, strategischer Neuausrichtung und wachsender Angebotsvielfalt. Diese Reportage zeichnet die Stationen und Innovationen nach, die Apple Music zur heutigen Plattform geformt haben, und analysiert die technologischen Grundlagen, das aktuelle Angebot sowie die Möglichkeiten der Wiedergabe auf verschiedensten Endgeräten.

Macworld Expo 2001 – Apple stellt iTunes vor

Im Januar 2001 stellte Steve Jobs auf der Macworld Expo ein Programm vor, das den Musikkonsum für immer verändern sollte: iTunes. In einer Zeit, in der CDs den Markt dominierten und Napster die Musikindustrie in Aufruhr versetzte, brachte Apple ein Tool, das Ordnung ins Chaos brachte. iTunes ermöglichte das Rippen von CDs, das Erstellen von Playlists und das einfache Verwalten von Musikdateien. Kurz darauf folgte der Apple iPod – und die Kombination aus iTunes und iPod wurde zur dominanten Plattform für digitale Musik.

Mit dem Apple iTunes Store, der 2003 startete, machte Apple den nächsten Schritt: Digitale Musik konnte legal und bequem gekauft werden. Die 99 Cents pro Song Kaufpreis waren ein Novum. Anwender mussten nicht mehr ein komplettes Album kaufen, es standen ihnen plötzlich allein die Songs bereit, die sie tatsächlich wünschten.

Apple hatte die Musikindustrie überzeugt, in ein Modell zu investieren, das gegen Piraterie antrat und zugleich den Konsumenten fair behandelte. iTunes wurde zum digitalen Schaufenster für Musik, in Folge auch für TV-Serien, Filme, Podcasts und später auch Apps.

Der Weg ins Streaming-Zeitalter

Mit dem Aufstieg von Spotify ab 2008 veränderte sich das Nutzerverhalten rapide. Downloads wurden durch On-demand-Streaming ersetzt. Apple hielt zunächst am iTunes-Modell fest, experimentierte mit iTunes Match, das im Jahr 2011 präsentiert wurde, ebenso mit iTunes Radio  im Jahr 2013, fand aber zunächst keinen echten Zugang zum Streaming-Markt. Erst mit der Übernahme des Streaming-Dienstes Beats Music im Jahr 2014 und der Integration dessen Know-hows entstand Apple Music, das im Juni 2015 offiziell startete.

Apple Music wurde als abonnementbasierter Dienst konzipiert, der neben einem riesigen Musikarchiv auch kuratierte Inhalte, Playlists, redaktionelle Empfehlungen und exklusive Veröffentlichungen bot. Der Dienst kombinierte das technische Erbe von iTunes mit den personalisierten Empfehlungen eines modernen Streaming-Dienstes.

Technologische Grundlagen – Cloud, Algorithmen und Audioformate

Apple Music basiert auf einer leistungsfähigen Cloud-Infrastruktur, die Audio-Inhalte weltweit synchron verfügbar macht. Nutzer können abertausende Titel in der Apple iCloud als eigene Musik-Mediathek speichern, die über alle Geräte hinweg synchronisiert wird. Die zugrunde liegende Architektur nutzt moderne Server-Technologien, ein ausgeklügeltes Rechte- und Lizenzmanagement sowie adaptive Streaming-Verfahren zur Optimierung von Qualität und Datenvolumen.

Im Audio-Bereich setzte Apple lange auf AAC (Advanced Audio Codec), heute ist es allein verlustfreies Audio und damit der von Apple selbst entwickelte Apple Lossless Audio Codec, auch als ALAC bezeichnet, auf den das Unternehmen vertraut.

Ein großer Teil des Angebots steht zudem bereits als Hi-res Audio und damit in Auflösungen bis hin zu 24 Bit und 192 kHz bereit. Man setzt zudem sehr stark auf so genannte immersive 3D Surround Sound Erlebnisse, wobei man hierfür auf Inhalte in Dolby Atmos für ein raumfüllendes Klangerlebnis setzt.

Die Empfehlungssysteme von Apple Music kombinieren algorithmische Intelligenz mit menschlicher Kuration. Playlists wie „Neu in Pop“ oder „Get Up! Mix“ entstehen durch eine Mischung aus Nutzerdatenanalyse, Genreklassifizierung und redaktioneller Expertise. Dabei greift Apple auf Machine-Learning-Technologien zur Vorhersage individueller Musikvorlieben zurück.

Vielfalt im Angebot – Mehr als nur Musik

Apple Music bietet heute mehr als 100 Millionen Songs, darunter exklusive Veröffentlichungen, Remixe, Live-Versionen und rare Tracks. Daneben hat sich der Dienst zu einem umfassenden Audio-Universum entwickelt: Musikvideos, Konzerte, Interviews, Lyrics in Echtzeit und Podcasts (unter dem Label Apple Music 1) ergänzen das klassische Musikangebot.

Mit dem Ausbau von Apple Music Classical adressiert Apple gezielt Klassikliebhaber und stellt Werke, Interpreten und Komponisten auf besonders strukturierte Weise bereit. Auch das Engagement im Bereich Spatial Audio zeigt den Willen, das Musikerlebnis immer wieder neu zu definieren.

Geräte und Plattformen – Apple Music überall

Ursprünglich stark an das Apple-Universum gebunden, ist Apple Music heute auf einer Vielzahl von Plattformen verfügbar: iPhone, iPad, Mac und Apple Watch sind natürlich die nativen Heimspiele. Doch auch auf Android-Smartphones, Windows-PCs über iTunes, Apple TV, HomePod, Sonos, Amazon Echo und sogar in modernen Autos via Apple CarPlay ist der Dienst nutzbar.

Dank AirPlay und Bluetooth lassen sich Inhalte auf Lautsprecher, Soundbars und Kopfhörer übertragen. Die Integration in Siri erlaubt sprachgesteuerte Wiedergabe, und Apple Music ist auch in Apple Fitness+ und auf der Apple Vision Pro eingebunden, was immersive Trainings- und Medienerlebnisse möglich macht.

Die Konkurrenz und das Abomodell

Apple Music konkurriert direkt mit Spotify, Amazon Music, Deezer und TIDAL. Dabei setzt Apple auf eine enge Verzahnung mit seinen Geräten und Services. Die Preisstruktur orientiert sich am Marktstandard: Einzelnutzer zahlen monatlich rund 10 Euro, Familien können mit bis zu sechs Personen ein Abo teilen. Es gibt vergünstigte Angebote für Studierende sowie Apple One-Pakete, die Music mit anderen Diensten wie iCloud+, TV+ und Arcade kombinieren.

Wirtschaftliche Hintergründe – Vergütung von Künstlern und Transparenz

Die Frage der fairen Künstlervergütung ist im Streaming-Zeitalter ein Dauerthema – auch bei Apple Music. Der Dienst verfolgt dabei eine andere Strategie als einige Wettbewerber: Während Spotify ein pro-rata-Modell nutzt, bei dem die Gesamteinnahmen auf Basis aller Streams verteilt werden, setzt Apple auf ein nutzungsbasiertes Modell, das tendenziell eine direktere Vergütung pro Hörer-Pro-Stream ermöglicht.

Laut einem Brief von Apple an Künstler im Jahr 2021 liegt die durchschnittliche Auszahlung bei etwa einem US-Cent pro Stream – eine Zahl, die über dem Marktdurchschnitt liegt, aber stark von Faktoren wie Labelverträgen und Rechteverteilung abhängt. Apple betont regelmäßig, keine exklusive Gratis-Version mit Werbung anzubieten, was aus Sicht vieler Musiker die Wertigkeit von Musik erhält.

Zusätzlich investiert Apple in Tools wie Apple Music for Artists, das detaillierte Analysen zu Hörgewohnheiten, geografischer Verbreitung und Song-Performance liefert. Diese Transparenz soll Künstlern und Labels helfen, datenbasiert zu arbeiten und ihre Reichweite gezielter zu steigern.

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Fazit – Vom Musikkauf zum immersiven Erlebnis

Apple Music ist das Ergebnis einer technologischen und strategischen Transformation. Vom reinen Musikverkauf über Apple iTunes bis hin zur voll integrierten Streaming-Plattform hat Apple Inc. stets versucht, Nutzerbedürfnisse vorauszudenken. Auch wenn der Dienst offener als früher ist, so stellt die enge Verknüpfung aus Hardware, Software und Inhalten rund um Apple selbst noch immer einen entscheidenden Faktor dar. Dieser ermöglicht, lässt man sich darauf ein, ein nahtloses Musikerlebnis, das durch verlustfreies Audio, personalisierte Empfehlungen und multimediale Inhalte besticht, aber genau dadurch für viele auch ein Ausschlusskriterium darstellt, da sie sich nicht in das Apple-Ökosystem einengen lassen wollen.

Für Technikfans bietet der Blick hinter die Kulissen bei Apple Music spannende Einblicke in moderne Audio-Formate, Cloud-Infrastruktur und maschinelles Lernen. Für Einsteiger bleibt es ein intuitiver Zugang zu einer schier endlosen Welt der Musik. Die Reise von iTunes zu Apple Music zeigt: Auch im digitalen Zeitalter bleibt Musik vor allem eines – emotional.

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Apple Inc.

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Apple Inc.
Quelle
Apple Inc.

Michael Holzinger

Michael Holzinger, Gründer und Chefredakteur von sempre-audio.at | Der HiFi Blog - Das HiFi Magazin und HiFi BLOG, ist seit Jahrzehnten als Journalist in den Bereichen IT, Fotografie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik tätig. Mit HiFi.Luxury begründete er zudem eine weitere Plattformen, die für modernen, exquisiten Lebensstil steht.

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