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Yamaha A-S2100 – Der neue audiophile Vollverstärker aus Japan

Yamaha stellt hohe Ansprüche, an sich selbst, in dies im Sinne der Musikwiedergabe. Ein Statement ist definitiv der große Vollverstärker Yamaha A-S3000, der seit einiger Zeit Herzen höher schlagen lässt. Die Lücke hin zum kleineren Modell Yamaha A-S2000 soll nun der brandneue Yamaha A-S2100 schließen, und sich dabei stark dem Referenz-Modell der Japaner nähern.

Es ist nun ein paar Jahre her, seit die schicken und leistungsstarken Vollverstärker aus der Yamaha S-Reihe auf den Markt gebracht wurden. Die Modellpalette umfasst vom günstigen Einsteiger-Modell um wenige Hundert Euro, bis hin zum Topmodell um deutlich über € 4.000.- eine breite Auswahl an Lösungen, die konsequent auf erstklassige Zweikanal-HiFi ausgelegt sind. Yamaha versteht diese Präsenz durchaus als eine Kampfansage an die versammelte Verstärker-Elite.

Ein Großserien-Hersteller geht natürlich mit High-end doch etwas anders um, als kleinere Manufakturen und Hersteller, die zumeist ausschließlich im gehobenen Preissegment agieren. Wie die Top-Range anderer Hersteller positioniert sind, und welche Preise aufgerufen werden, ist natürlich dem technikbegeisterten Musikliebhaber bekannt. Ein Hersteller wie Yamaha, dessen Wurzeln auch im Profilager, im AV-Bereich, im Kompakt-Segment und nicht zuletzt auch im Musikinstrumentenbau sind, hat einen deutlich breiteren Zugang zu der Thematik.

HiFi und die Musikwiedergabe zu Hause ist ein komplexes Thema, findet aber für den Kenner der Musik immer wieder zu den Wurzeln der Musikentstehung zurück. Oftmals ist für den Musikhörer das Konzert, die Live-Darbietung, die einzig wahre Referenz. So darf es nicht verwundern, dass ein Musikinstrumentenbauer, selbst in den Größenordnungen von Yamaha, besonders hoch in der Gunst der Kunden steht.

Yamaha A-S2100 – Zwischen Yamaha A-S3000 und Yamaha A-S2000

Der große Yamaha A-S3000 zeigt auf, was sich Yamaha unter einem Top-Produkt dieser Gerätekategorie vorstellt. Leider bleibt das leistungsstarke Gerät wohl so manchem versagt, da der fällige Kaufpreis für viele Interessenten schwer erreichbar sein dürfte.

Gleichwohl vermag der gute und überraschend preiswerte Yamaha A-S2000, das nächst kleinere Verstärkermodell, nicht mehr ganz an die klanglichen Eigenschaften des großen Bruder anschließen. Auch Yamaha hat diese Lücke erkannt, und ein wohl positioniertes Modell nachgereicht. Der brandneue Yamaha A-S2100 soll die sich seit der Präsentation des Yamaha A-3000 breite Lücke, preislich wie auch klanglich, schließen.

Näher am Yamaha A-S3000…

Zu einem sehr attraktiven Preis von etwa € 2.000,-, es sind gerade mal ein paar Hundert Euro mehr als das Schwestermodell A-S2000, erhält der Interessent einen neu entwickelten Verstärker, der sich erfreulicherweise mehr am großen Bruder Yamaha A-S3000 orientiert, als an den kleineren Geschwistern. Allen voran haben die Yamaha-Entwickler dem neuen Filius die edlen VU-Leistungsanzeiger verpasst. Wir müssen gestehen, dass genau diese feinen und akkurat anzeigenden Zeigerinstrumente das schöne Retro-Flair versprühen, welche diese Mode so charmant und attraktiv macht. OK, im Yamaha A-S2100 ist die Frontplatte um zwei Millimeter weniger massiv ausgefallen, und das Display nicht aus Saphirglas, aber das sind tatsächlich nur Details. Ein dezent angesetzter Rotstift also, der sich klanglich natürlich nicht auswirkt, und auch oberflächlich betrachtet wohl locker verschmerzt wird.

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Lässt das Herz höher schlagen…

Bei einem Blick ins technische Datenblatt und einen Blick unter die „Motorhaube“ schlägt nicht nur das Technikerherz höher, sondern auch das des anspruchsvollen Musikliebhabers. Wichtig für ebenso anspruchsvolle Lautsprecher sind natürlich allen voran die Leistungsdaten. Der Yamaha A-S2100 steuert Lautsprecher-Systeme mit zwei mal 135 Watt an 4 Ohm an, und bändigt leistungshungrige und selbst „Diven-hafte“ Lautsprecher mit bis beeindruckenden 220 Watt an 2 Ohm Nennwiderstand.

Dabei kontrolliert der Kraftkerl mit einem durchschnittlichen Dämpfungsfaktor von angemessenen 250 die Membranen. Das extrem breitbandige Gerät verweist auf einen Frequenzumfang von 5 Hz bis 100 kHz, wobei eine Linearität von + 0 dB/ -3 dB, und sowie im Falle der eingebauten Phonostufe, bei einem Frequenzumfang von 20 Hz bis 20 kHz sensationelle +/0,5 dB erreicht werden. Der Signalrauschabstand ist mit 103 dB, und die harmonischen Verzerrungen von 0,025% ebenfalls mustergültig.

Innovative Schaltungen

Die Yamaha Entwickler griffen bei der Neuentwicklung, ähnlich wie beim großen Top-Verstärker, sehr tief in die Trickkiste, und verbauten eine ganze Reihe an Innovationen und ausgeklügelten Schaltungen. Ein Highlight davon stellt die erdfreie und symmetrische Endstufe mit MOSFETs dar. Die Ausgangselemente haben sowohl auf Plus- wie auch auf Minusseite die gleiche Polarität, der NFB (Negative Feedback)-Schaltkreis und die Stromversorgung sind komplett aufgeteilt auf die insgesamt vier Plus- und Minusseiten des linken und rechten Kanals. Das Ergebnis ist ein völlig symmetrischer Push-Pull-Betrieb der Ausgangsstufe. Der Vorteil einer erdfreien Schaltung zeigt sich in der fehlenden Spannungsschwankung und in der breitbandigen Störfreiheit.

Üblich für einen High-end Verstärker ist der fehlende Klangregler. In einem linearen Systemaufbau, der Klang soll sich ja am Original orientieren, sind Regler, welche die Bässe und die Höhen manipulieren, geradezu verpönt. Ein Umweg, um dieses manchmal nützliche Feature doch nützen zu können, stell ein sogenannter Direct-Schalter dar, welcher das Regelwerk aus der Signalübertragung entfernt. Yamaha begeht hier einen unüblichen, aber dennoch ausgezeichnet funktionierenden Weg. Die Klangregler befinden sich in der Tone-Defeat Stellung nicht im Signalweg, während sie bei einer zunehmenden Regelung aktiv wird.

Darüber hinaus wird für die Klangregler nach der Dreifach-Parallel-Methode verfahren, um negative Einflüsse auf die Klangqualität zu minimieren, dies erfolgt durch Relais-geschaltete Klangregler. Für die Bässe, Höhen und gemeinsame Schaltungen werden jeweils einfache Konstruktionen verwendet, d.h. der NFB des Verstärkers wird nicht genutzt, und die CR-Elemente werden simpel in gerader Linie fixiert. Die Signalführung und Verstärkung ist in jedem Falle symmetrisch, und macht die grundsätzlichen Vorteile der symmetrischen Signalverarbeitung jederzeit nutzbar.

Ein weiteres wichtiges Detail stellt die Lautstärke-Regelung dar. Oftmals werden am Markt aberwitzige Konstruktionen erdacht. Yamaha setzt hier auf eine sehr verlässliche und wartungsfreie digitale Lautstärke-Regelung, eine vollständige Eigenentwicklung. Diese Schaltung setzt auf sogenannte Ladder-Type-Widerstände und vermeidet abweichende Spannungsanstiegs-Geschwindigkeiten und führt zu einem reineren Klangbild, sowie zu einer extrem schnellen Reaktion auf Lautstärke-Änderungen und Transienten.

Das Netzteil ist ein weiteres zentrales Element im Verstärker. So mag es kaum verwundern, dass die bärenstarke Endstufe in diesem Vollverstärker auf ein wahres Füllhorn zurückgreifen kann. Der Yamaha A-S2100 verfügt über ein Umspannwerk, welches mit einem EL-Transformator realisiert wurde. Der umgespannte Strom wird nachfolgend in vier großen Block-Kondensatoren mit einem Kohlenstoffmantel zwischen gespeichert.


Der Aufbau soll nach Ansicht der Yamaha-Entwickler strikt der symmetrischen Signalverarbeitung folgen. So zeigt sich das Innere ebenfalls spiegelbildlich aufgebaut. Zentral mittig sind das Umspannwerk und die Siebkapazitäten angeordnet. Jeweils zur Seite findet der kundige Betrachter die massiven Kühlkörper mit den angeflanschten Leistungstransistoren und den dazugehörigen Platinen.

Edle Verarbeitung

Das Gehäuse präsentiert sich gewohnt in edelster Verarbeitung. Die Frontplatte ist mehrere Millimeter dick, und ist wie die Bedien-Elemente aus massivem Aluminium aufgebaut. Anschlussseitig offenbart sich eine vielfältige Schaltzentrale. Neben vier Hochpegel-Quellen, eine davon lässt sich symmetrisch via XLR-Buchsen andocken, bietet der Yamaha A-S2100 auch einen hochwertigen Phono-Eingang samt Erdungs-Buchse. Weiters gönnen die Japaner dem Verstärker auch eine Tape-Schleife, sowie einen Vorverstärker-Ausgang sowie einen Direkt-Eingang zum Endstufenteil des Vollverstärkers.

Derart verkabelt lässt sich der Yamaha A-S2100 in eine Surround-Setup einbinden, und übernimmt dabei fremdgesteuert die Funktion der Endstufe für die Haupt-Lautsprecher, also Front Links und Front Rechts. Eine Besonderheit stellen die Lautsprecher Anschlüsse dar. Sie sind massiv und lassen sich sehr gut ergreifen, um so auch dicke Kabel ordentlich festzurren zu können. Hierbei ist zu beachten, dass auf Grund der speziellen Schaltung der Endstufe, beide Pole Stromführend sind, und demzufolge kein Kontakt zum Gehäuse hergestellt werden darf. Also Obacht beim Anschluss eines Kabels.

Platz im Rack ist gefragt

Mit seinen Abmessungen von 43,5 Zentimeter in der Breite, 15,7 Zentimeter in der Höhe und beachtlichen 46,3 Zentimetern in der Tiefe benötigt der Verstärker ausreichend Platz im Rack, oder auf dem schicken Sideboard. Ein Gewicht von 23,4 Kilogramm will natürlich sicher untergebracht werden. Hier dürften wohl zarte Glas-Racks ausscheiden. Der feine Verstärker ist in zwei Gehäusevarianten erhältlich. Einmal das edle Schwarz, und für die Liebhaber heller Farben lässt sich der Yamaha A-S2100 auch in Alu Natur ordern. Dabei kann man auch die schönen Holz-Seitenteile in den Farbvarianten Schwarz Hochglanz, Dunkelbraun und einem schicken hellen Holz-Farbton in der Bestellliste auswählen.

Wir meinen…

Der Yamaha A-S2100 positioniert sich gekonnt in einem Bereich, der für viele Musikliebhaber leistbar sein dürfte, und belohnt mit reichhaltiger Ausstattung und viel Leistung. Einer feinen HiFi-Kette mit seinem ebenfalls brandaktuellen CD/ SACD Spiel(er)-Partner Yamaha CD-S2100 steht nichts im Wege, denn für dieses Geld bekommt man feinste Verarbeitung und den besonderen edlen Retro-Touch „made by Yamaha“ als Reminiszenz an die „gute alte HiFi-Zeit“.

Hersteller:Yamaha
Vertrieb:Yamaha Music Europe GmbH
Preis:€ 1.990,-

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