- Einen Konzert-Abend wie im eigenen Wohnzimmer, zwei Gitarren, zwei Stimmen, und absolut keine Elektronik im Spiel, das lieferten Sir Oliver Mally und Martin Moro in der Galerie Schlagers in Birkfeld.
Es war die Art und Weise eines Konzerts, die man leider viel zu selten erleben darf. An zwei Abenden gastierten mit Sir Oliver Mally und Martin Moro zwei wahre Ausnahmekünstler in der Galerie Schlagers im steirischen Birkfeld. Der eine, Martin Moro, spiele schlichtweg alles mit Bravour, auf dem Saiten zu finden sind, so die Charakterisierung seines Partners Sir Oliver Mally, der es nicht minder versteht, den Saiten seiner Gitarren alle nur erdenklichen Nuancen abzuringen, und dies als Grundlage für seine Songs und seine Interpretation von Songs aus anderer Feder nutzt, die irgendwo zwischen Singer/ Songwriter und Blues angesiedelt sind, ohne sich hier aber auch nur im Ansatz durch irgendwelche Zwänge bei der Genre-Zuordnung einengen oder gar beschränken zu lassen.
An diesen beiden Abenden Mitte April 2016 waren auf der kleinen Bühne, die wirklich nur in einen Hauch von Licht gehüllt war, jede Menge Mikrofone platziert, geradezu eine wahre Batterie an Mikrofonen stand vor den Künstlern. Doch die Besucher tangierte dies nicht, zumindest nicht an diesen beiden Abenden. Diese dienten einzig und allein dazu, das Geschehen auf der Bühne in allen Feinheiten festzuhalten, um dies als Grundlage für eine Live CD zu nutzen, die laut Sir Oliver Mally längst fällig sei…
Die Konzert-Besucher bekamen an diesen beiden Abenden Musik in völlig unverfälschter Form zu Gehör, frei von jedweder Elektronik, pur, mit allen Feinheiten, mit allen Details, vorgetragen mit einer Leidenschaft und Hingabe, bei der selbst die leisesten Töne, ja gar jedes Knirschen und Knartschen auf den Bünden der Gitarren, jedes Atmen Teil des Vortrags wurde.
Was es an diesen beiden Abenden zu erleben gab, ist nur schwer in Worte zu fassen. Es ist schlichtweg Musik in ihrer absolut reinsten Form, vorgetragen wie im eigenen Wohnzimmer. Mucksmäuschenstill lauschten die Besucher den beiden Musikern, wagte das Publikum sich kaum zu bewegen, um nur ja nicht die wunderschöne Stimmung, die Konzentration auf den Vortrag zu stören, nicht für die klitzekleinste Irritation zu sorgen. Ein Besucher brachte es geradezu auf den Punkt: es sei so schön gewesen, dass er fast den Tränen nahe war. Klarer kann man nicht zum Ausdruck bringen, was Musik frei von jedwedem Blendwerk bewirken kann…
Wir meinen…
Was an diesen Abenden auf Festplatte gesicherte wurde, kann nur ein geradezu famoses Live-Album werden, das nicht weniger als die Essenz dessen ist, was Sir Oliver Mally und seinen kongenialen Partner – nicht nur – an diesem Abend ausmachte.