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HIGHRESAUDIO – AC/DC Remaster enttäuschen mit Up-sampling

Es ist eigentlich ernüchternd, immer wieder tauchen Alben im Bereich Hi-res Audio auf, die mehr versprechen, als sie tatsächlich halten. Aktuell zeichnet sich dies bei den erst dieser Tage veröffentlichten neuen Remaster der legendären AC/DC Alben ab, wie der deutsche Anbieter HIGHRESAUDIO vermeldet.

In aller Kürze
  • Einmal mehr schlug bei HIGHRESAUDIO die Alarmglocke bei der Qualitätssicherung, die neuen AC/DC Remaster versprechen wohl mehr, als sie halten können.

Hi-res Audio kann eine wirklich hervorragende Sache sein, Musik in exakt jener Qualität genießen zu können, wie sie im Tonstudio entweder direkt aufgenommen, oder zumindest gemastert wurde. Genau das ist es doch, was audiophile Musik-Liebhaber wünschen und teils immense Beträge dafür aufwenden, sei es für eine Anlage, die diese Qualität auch zur Geltung bringt, sowie natürlich die entsprechenden Audio-Daten, die zumindest einen Tick teurer sind, als herkömmliche „CD-Qualität“.

Umso frustrierender ist es dann, wenn die Industrie Versprechungen abgibt, die sie letztlich schlichtweg nicht einhält, umso mehr, dass mitunter gar der Eindruck entsteht, man tut dies ganz bewusst, will also mit falschen Eckdaten locken.

Wenn mehr versprochen wird, als gehalten werden kann

Viel zu oft kam es bereits vor, dass Alben in einer beeindruckenden Auflösung feilgeboten werden, letztlich aber nicht mehr sind, als eine Mogelpackung. Besonders krass sind natürlich Beispiele, wo für ein Album in angeblichem Hi-res Audio gar kein entsprechendes „Rohmaterial“ zur Verfügung steht, wobei dies zugegebenermaßen die Ausnahme darstellt. Deutlich öfter, eigentlich viel zu oft hingegen, trifft man auf Aufnahmen, die mit einer deutlich höheren Auflösung ausgewiesen werden, als diese tatsächlich haben.

Man spricht hier von Up-sampling, was natürlich rein gar nichts für die Qualität bringt, sich aber aus marketingtechnischer Sicht sehr gut macht. Klar greift der Kunde lieber zu einem Download, der etwa mit 24 Bit und 96 kHz oder gar 24 Bit und 192 kHz wirbt, anstatt sich „nur“ mit 24 Bit und etwa 48 kHz zu begnügen. Mehr bringt „mehr“…. Oder eben auch nicht, wie einmal mehr das deutsche Unternehmen HIGHRESAUDIO festhält.

Exakt das, was versprochen wird

Lothar Kerestedjian von HIGHRESAUDIO hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Online-Store allein mit Hi-res Audio-Inhalten zu realisieren, gleiches gilt übrigens für sein Streaming-Angebot HRA-Streaming. Um dies gewährleisten zu können, betreibt er und sein Team einen großen Aufwand bei der Qualitätskontrolle. Im Gegensatz zu so manch anderem Anbieter in diesem Bereich werden hier also nicht einfach die Daten von den Labels ungeprüft übernommen und einfach online gestellt, vielmehr müssen diese einen Test mit entsprechenden Software-Tools bestehen.

So kommt es leider immer wieder vor, dass neue Alben im Laufe dieses Tests sich als deutlich schlechter erweisen, als sie eigentlich ausgewiesen sind. Aktuell gilt dies etwa für die wohl von vielen sehnsüchtigst erwarteten Remaster zahlreicher Alben der australischen Formation AC/DC. AC/DC kann dieser Tage ihr 50jähriges Jubiläum feiern, kein Wunder also, dass jetzt gut ein Dutzend Alben der Band als Remaster erscheinen, natürlich allen voran als „Hi-res Audio“ Download.

24 Bit 48 kHz anstatt 24 Bit und 96 kHz

Doch was als 24 Bit und 96 kHz ausgewiesen wird, entpuppt sich laut HIGHRESAUDIO als vielfach nicht mehr als 24 Bit und 48 kHz, man vermutet, dass einmal mehr schlichtweg ein Up-sampling vorgenommen wurde, das aus klangtechnischer Sicht natürlich rein gar nichts bringt.

HIGHRESAUDIO schreibt hierzu auf seiner Facebook-Seite:


Wie befürchtet sind die folgenden Alben up-sampled: „Blow Up Your Video“, „The Razors Edge“, „Ballbreaker“, „Stiff Upper Lip“, „Live at River Plate“ und „LIVE“ (Collector’s Edition). Bitte beachten Sie, dass die Alben in ihrer nativen Abtastrate von 48 kHz bei 24 Bit angeboten werden. Die zur Verfügung gestellte 96 kHz-Version wurde up-sampled und bietet keinen hörbaren Wert! Das Album „Backtracks“ werden wir nicht anbieten. Es gibt zu viele Tracks, die sehr verdächtig aussehen. Keine weiteren Kommentare.

HIGHRESAUDIO

Doch auch wenn man vorerst so schließt, ganz will man es dann doch nicht unkommentiert auf sich bewenden lassen und fügt an:

Das ist wirklich ein sehr enttäuschendes Ergebnis – wenn man bedenkt, dass dies die größte Rockband der Welt ist – und immer noch spielt. 50 Jahre AC/DC zu feiern, sollte viel mehr Respekt für Fans und Musikliebhaber auf der ganzen Welt verdienen.

HIGHRESAUDIO

Eine Einschätzung, der wir uns nur anschließen können. Zudem sei an dieser Stelle ein großes Lob an HIGHRESAUDIO ausgesprochen, dass man einerseits auf eine Qualitätssicherung setzt, und alles diesbezüglich auch derart offen kommuniziert. Man kann sich gewiss sein, dass sich der Anbieter damit bei den Industriepartnern keine Freunde macht…

Einmal mehr sei von unserer Seite daher der Rat ausgesprochen, sich sehr genau zu überlegen, wem man als Kunden vertraut, schließlich will man für sein sauer verdientes Geld genau das erhalten, wofür man zahlt.

Wir meinen…

Einmal mehr ein dickes Lob an Lothar Kerestedjian von highresaudio.com und deren Qualitätskontrolle! Wann wird es die Musik-Industrie endlich kapieren? Wenn Hi-res, dann bitte RICHTIG, und keine Mogelpackung mit Auflösungen, die sich gut machen, aber nicht besser klingen? Wie immer gilt: Man achte darauf, wo man kauft! Nicht jeder Anbieter verdient unser Vertrauen als Konsument!

THEMAHIGHRESAUDIO – AC/DC Remaster enttäuschen mit Up-sampling
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MarkeHIGHRESAUDIO
HerstellerHIGHRESAUDIO UG
VertriebHIGHRESAUDIO UG
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Michael Holzinger

Michael Holzinger, Gründer und Chefredakteur von sempre-audio.at | Der HiFi Blog - Das HiFi Magazin und HiFi BLOG, ist seit Jahrzehnten als Journalist in den Bereichen IT, Fotografie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik tätig. Mit HiFi.Luxury begründete er zudem eine weitere Plattformen, die für modernen, exquisiten Lebensstil steht.

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